Sichtbar machen - Erinnern und Gestalten

Zeitraum: 26.07.25-09.08.25
Alter: 16-26 Jahre
Gruppengröße: 12
Campcode: ijgd 75140
Ort: Nordhausen,
Thüringen
Kategorien:
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Projektbeschreibung:

Das zweiwöchige internationale Begegnungsprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora steht unter dem Motto „Sichtbar machen“ und bringt sich somit aktiv in die Geländegestaltung der heutigen Gedenkstätte ein.

Die Arbeit während des Sommercamps wird aus Freilegungsarbeiten und der Sichtbarmachung eines Barackenfundaments im Krankenrevier des ehemaligen Häflingslagers bestehen. Die Arbeit findet im Freien, in einem Waldbereich statt, große und schwere Steine müssen bearbeitet werden. Aus diesen Steinen werden flache Umrissmauern gesetzt. Die Arbeit ist Teil eines größeren Projekts: Die Fundamentreste auf den Standorten ehemaliger Baracken sollen nach und nach wieder sichtbar gemacht werden, damit Besucher:innen der Gedenkstätte die kaum mehr vorhanden Lagerstruktur erkennen können. In diesem Jahr werden die Arbeiten an einem bereits begonnen Fundament weitergeführt.  

Im Teil der Bildung und Vermittlung geht es um die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager und den Einsatz von KZ-Häftlingen in der Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie – v.a. am Beispiel des KZ Mittelbau-Dora. Aufgrund des Projektstandortes wird das sogenannte Häftlingskrankenrevier im Mittelpunkt stehen. Deshalb wird auch das Thema der Medizin im Nationalsozialismus Inhalt sein. Die Annäherung an dieses Thema erfolgt durch Rundgänge, das Arbeiten mit verschiedenen Quellen, den Austausch miteinander und mit einer gemeinsamen digital gestützten Projektarbeit

Das „Arbeitslager Dora“ wurde Ende August 1943 als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald gegründet. Im Rahmen der Untertageverlagerung der deutschen Rüstungsproduktion in den letzten zwei Jahren des Zweiten Weltkrieges mussten KZ-Häftlinge ein Stollensystem im Berg Kohnstein bei Nordhausen zu einer unterirdischen Raketenfabrik ausbauen. Die Serienfertigung der vom NS-Staat als „Vergeltungswaffe 2“ propagierten Rakete wurde im Januar 1944 aufgenommen.Die Häftlinge mussten in den ersten Monaten in der Stollenanlage arbeiten und leben. Erst im Frühjahr 1944 wurde ein oberirdisches Barackenlager errichtet und das Außenlager Dora zum eigenständigen Konzentrationslager Mittelbau.Mehr als 60.000 Menschen aus fast allen Ländern Europas, vor allem aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich, mussten zwischen 1943 und 1945 im KZ-Komplex Mittelbau-Dora Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Jeder dritte von ihnen starb.  

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora ist ein internationaler Erinnerungs- und Lernort. Im Sommer besuchen viele Tourist:innen zum Beispiel aus den Niederlanden, Frankreich und Dänemark die Gedenkstätte. Auch Angehörige von ehemaligen Häftlingen sind regelmäßige Gäste. Die Ausstattung der Seminarräume ist modern, während des Camps werden iPads für die digitale Projektarbeit zur Verfügung gestellt.

Unterkunft:

Ihr wohnt im Rüstzeithaus der Evangelischen Kirchengemeinde Salza in Nordhausen (Evangelischer Kirchenkreis Südharz | EKM). Ihr übernachtet und wohnt in einem separaten Haus auf dem Gelände der Kirchgemeinde. In dem Haus gibt es bis zu 16 Betten. Es stehen Dreibett-Zimmer und Zweibett-Zimmer zur Verfügung. Zudem gibt es in dem Haus Waschräume mit Duschen, WC, Waschmaschine und einen großen Aufenthaltsraum. Die Unterkunft ist ca. 15 Minuten mit dem Fahrrad von der Gedenkstätte entfernt. WLAN gibt es nur in der Gedenkstätte. Der Handyempfang ist durchschnittlich gut.

Verpflegung:

Ihr kocht gemeinsam in der Unterkunft. Eine voll ausgestatte Küche bietet hierfür gute Möglichkeiten. Geld für den Einkauf wird euch zur Verfügung gestellt. Die Selbstverpflegung ist durch Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe auch zu Fuß möglich. Während des Aufenthalts in der Gedenkstätte, wird ein Mittagessen geliefert. Vegetarische oder vegane Verpflegung ist kein Problem. Unverträglichkeiten gibst du bitte bei der Anmeldung an.

Freizeit:

In Nordhausen leben ca. 40.000 Menschen. In der Stadt gibt es ein großes Krankenhaus, ein Theater, ein Kino, mehrere Museen, eine Hochschule und eine Straßenbahn. Ausflüge in die nähere Umgebung sind möglich, denn es weren Fahrräder gestellt. Nordhausen liegt südlich des Harzes. Ein Touristisches Highlight ist die Harzer Schmalspurbahn (Harzer Schmalspurbahnen | Startseite | Startseite). Dabei handelt es sich um einen historischen Zug mit Dampflokomotive, welcher jeden Tag auf den höchsten Berg des Harzes, den Brocken fährt. Wanderungen oder Ausflüge in die Natur sind sehr leicht möglich. Am Stadtrand gibt es Freibäder und Badeseen. Städte wie Leipzig, Göttingen und Weimar sind mit dem Zug gut erreichbar. Exkursionen in die Gedenkstätte Buchenwald und das Museum Zwangsarbeit in Weimar sind geplant.

Für das erste Wochenende ist ein Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald zusammen mit dem Projektpartner geplant. Weitere Details zu diesem Besuch erfahrt ihr von den Gruppenleitern.

 

Flughafen:
Wir möchten Dich einladen, so umweltschonend wie möglich zu reisen z.B. mit Bahn, Bus oder Carsharing und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Bahnhof:
Nordhausen-Salza (200 m von der Unterkunft entfernt, Regionalbahn RB 80, verkehrt zwischen Göttingen und Nordhausen), Nordhausen Hauptbahnhof (3 km von der Unterkunft entfernt, Anschluss nach Kassel, Frankfurt am Main, Erfurt, Halle a.d.Saale + Leipzig
Anforderungen:

Interesse an der Geschichte des Nationalsozialismus, gute englische Sprachkenntnisse. Sicheres Radfahren im Straßenverkehr ist Voraussetzung. Lust auf körperlich auch mal anstrengende Arbeit, bitte Wetterfeste Kleidung mitbringen, da die Arbeiten auch im Freien stattfinden. Mückenschutz und Sonnenschutz sind ebenfalls ratsam. Gut sind feste Schuhe, die auch Wasser aushalten oder zum Wandern geeignet sind. 

Treffpunkt: Eigenanreise an die Unterkunft (Adresse: Kirche St. Laurentius Salza, Pfarrstraße, 99734 Nordhausen), du kannst den ganzen Samstag anreisen.  

Kosten:
  • Teilnahmegebühr für volljährige Teilnehmende mit Wohnsitz in Deutschland: 100 Euro
  • Teilnahmegebühr für minderjährige Teilnehmende mit Wohnsitz in Deutschland: 190 Euro
  • Teilnahmegebühr für volljährige Teilnehmende aus dem Ausland ohne Partnerorganisation: 190 Euro
  • Teilnahmegebühr für minderjährige Teilnehmende aus dem Ausland ohne Partnerorganisation: 250 Euro