Hilfe aus Wismar – Konvoi für Ukraine

Die ijgd-Geschäftsstelle Wismar hat zusammen mit der ukrainischen Community in Wismar und einer polnischen Partnerorganisation an der polnisch-ukrainischen Grenze einen Hilfskonvoi organisiert. Petra Held berichtet von drei aufreibenden Tagen.

15.03.2022

Am Wochenende organisierte die ijgd-Geschäftsstelle Wismar zusammen mit der ukrainischen Community in Wismar und einer polnischen Partnerorganisation einen Hilfskonvoi zur polnisch-ukrainischen Grenze. Petra Held, Geschäftsführerin des ijgd-Landesvereins Mecklenburg-Vorpommern berichtet von drei aufreibenden Tagen.


Mit vier Fahrzeugen startete unser Konvoi von Hilfsgütern am Sonntag an die polnisch-ukrainische Grenze. Die Haupt- und Ehrenamtlichen des ijgd-Landesvereins Mecklenburg-Vorpommern folgten dem Hilferuf eines kleinen ukrainischen Restaurants. Inhaber Genadi kommt aus der Ukraine und weiß genau, was dort gerade gebraucht wird. Katarzyna kommt aus Polen und hat Kontakte zu Helfenden an der polnisch-ukrainischen Grenze.

Wir stellten unseren Seminarraum als Sammel- und Sortierstelle zur Verfügung. An drei Tagen nahmen Ehrenamtliche die Sachspenden entgegen. Die Freiwilligen der mobilen Jugendbauhütte Wismar sortierten und verpackten diese dann. Gesammelt wurden:

  • steriler und unsteriler Wundverband, KFZ-Sanikästen
  • medizinisches Gerät, Infusionen und Infusionsmaterial
  • OP-Kittel, OP-Masken, OP-Handschuhe
  • Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife
  • Thermoskannen und Einweggeschirr
  • Schlafsäcke und Decken
  • haltbare Lebensmittel und Konserven

Am Samstagabend wurden ca. fünf Tonnen Hilfsgüter verladen. Sonntagmorgens um 6 Uhr machte sich unser Konvoi auf den Weg. Gegen 22 Uhr haben wir den Zielort erreicht. Der LKW wurde noch am Abend entladen, alle anderen Fahrzeuge erst am nächsten Morgen. Übernachtet haben wir in einem kleinen Dorf nur fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Eine Grundschule in Lubaczów stellt ihre Turnhalle für die Hilfsgüter aus aller Welt zur Verfügung. Die Hilfsgüter werden dort gesammelt und in der Nacht vom ukrainischen Roten Kreuz abgeholt. Die Schüler*innen und Lehrer*innen kochen jeden Tag Suppe und schmieren Brötchen für die Familien, die an der Grenze ankommen. Eine Lehrerin erzählte, dass am Samstag der ukrainische Flugplatz, der nur 20 km von der Schule entfernt ist, bombardiert wurde. Alle haben Angst, aber helfen wo es nur geht. Viele Kinder, die ankommen, müssen in den umliegenden Krankenhäusern mit Erfrierungen behandelt werden. Teilweise kommen sie nur mit Schlafanzug und einer Jacke bekleidet an der Grenze an. Es fehlt wirklich an allem.

Dieser Wahnsinn muss sofort aufhören!

Auf der Rückfahrt ist es still. Am Montag erreichen wir gegen Mitternacht Wismar.

Petra Held

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