21.2.2024
Als Trägerorganisation von Freiwilligendiensten entsenden wir seit vielen Jahren junge Menschen nach Israel, Palästina und Jordanien, die sich vor Ort in sozialen und ökologischen Projekten engagieren. Dabei arbeiten wir eng mit verschiedenen Partnerorganisationen in der Region zusammen.
Der massive terroristische Angriff der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 hat uns zutiefst schockiert und wir wissen um die schwere Erschütterung, die er in der gesamten israelischen Bevölkerung ausgelöst hat und die bis heute nachwirkt. Auch vier Monate danach befinden sich noch immer Menschen in der Gewalt der Terroristen und ihr Schicksal erfüllt uns mit großer Sorge.
Ebenso mit großer Sorge beobachten wir, wie sich die Spirale der Gewalt seit dem 7. Oktober weiterdreht: Der Raketenbeschuss auf Israel setzt sich fort und die Menschen in Gaza leiden massiv unter den Angriffen der israelischen Streitkräfte, die zu einer extremen humanitären Katastrophe geführt haben, die sich von Tag zu Tag verschärft. Die unzähligen Opfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung, die Zerstörung der Häuser, der Mangel an sicheren Orten für Zivilist*innen, an Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung in Gaza erfüllen uns mit großer Betroffenheit.
Unser tiefes Mitgefühl gilt weiterhin allen Opfern des Konflikts und ihren Angehörigen. Unsere Wünsche richten sich auf ein Ende der Gewalt und das Recht aller Menschen in der Region auf ein Leben in Frieden.
Mit Besorgnis verfolgen wir auch die Debatte in Deutschland, bei der sich die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Nahost-Konflikt oftmals unversöhnlich gegenüberstehen und die wenig Raum für Zwischentöne lässt. Der deutliche Anstieg von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus seit dem 7. Oktober auch hierzulande ist alarmierend. Als Freiwilligenorganisation, die vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus gegründet wurde, setzen wir uns ein für Frieden, Verständigung und Menschenrechte und stellen uns gegen jede Form von Menschenverachtung, Antisemitismus und Rassismus.
Uns ist bewusst, wie komplex die Situation im Nahen Osten ist und wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Konfliktgeschichte und die aktuellen Ereignisse – auch in unserem Verein – sind. Innerhalb der ijgd haben wir daher Diskussionsräume eröffnet, um unseren Mitarbeiter*innen und Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, über ihre Gedanken zur politischen und humanitären Lage in der Region und den damit verbundenen Debatten in Deutschland ins Gespräch zu kommen.
Aufgrund der Sicherheitslage haben wir unsere Freiwilligen nach dem 7. Oktober darin unterstützt, Israel zu verlassen. In der Folgezeit haben wir sie dabei begleitet, die Ereignisse zu verarbeiten und ihren Dienst in Deutschland oder in anderen Ländern fortzusetzen.
Wir stehen weiterhin in engem Kontakt mit unseren Partner*innen im Nahen Osten und tauschen uns über die aktuellen Entwicklungen vor Ort aus. Wir hoffen auf ein baldiges Ende der Gewalt in der Region und der damit verbundenen Bedrohungslage der Menschen vor Ort, so dass eine Entsendung Freiwilliger wieder möglich sein wird.
Bei Fragen zu den Freiwilligendiensten in Israel, Palästina und Jordanien wende dich bitte direkt an die Kolleg*innen in der ijgd-Geschäftsstelle Berlin, die das Freiwilligenprogramm in der Region begleiten unter ifd.berlin-@~@ijgd$~$;de.